"Das Spiel von Licht und Schatten schafft Wirklichkeiten, die die Fantasie des Betrachters anregen und diese beginnt, eigene Lichträume zu entwickeln. Inneres wird Äußeres und Äußeres wird Inneres."

Michael Schreiber *1949 - 2012

Michael Schreiber wurde am 04.03.1949 in Bremen geboren. Sein künstlerisches Studium absolvierte er bei Prof. Mayer an der Fachhochschule Bielefeld und der Hochschule für Bildende Künste in Berlin als Meisterschüler bei Prof. Petrick. Von 1997 bis 1999 war Michael Schreiber Dozent für Malerei und Grundlagen an der Fachhochschule Bielefeld. Als freischaffender Maler und Graphiker kann der Künstler bereits auf große Erfolge auf dem Kunstmarkt zurückblicken.

Seinen Lebensmittelpunkt hatte Schreiber in Berlin und in seiner Wahlheimat Italien, jenem Land, dessen stimmungshafte Atmosphäre sich in zahlreichen seiner Arbeiten spiegelt.

Schreibers Talente lagen im Malerischen, ob auf großformatigen Ölgemälden auf Leinwand oder in kleinformatigen Aquarellen. Bei den graphischen Arbeiten bevorzugte er die Technik der Lithographie, weil dieses Druckverfahren vom Stein der malerischen Arbeitsweise am nächsten ist. Aber auch in seinen Zeichnungen beweist der Künstler eine große Meisterschaft.

Schreibers Werke sind Stimmungsbilder. Sie spielen mit geschickt gewählten Perspektiven und poesiehaft inszenierten Farb- und Lichtreflexen. Seine aktuellsten Landschaften, endlose Felder und baumbestandene Wege, bieten dem Betrachter einen Platz zur Ruhe und zum Verweilen. Sie erstrecken sich in weite Tiefen in Form von menschenleeren Räumen – naturbelassen, sinnlich und rau. Natürlich vergängliche Eindrücke werden in den Arbeiten von Michael Schreiber kompositorisch meisterhaft gebannt. Zwar sind die Darstellungen gegenständlich, doch scheinen sie der Wirklichkeit insofern entrückt, als dass die Dimension des Zeitlichen und Vergänglichen ausgeschaltet wird. Kompositorisch von verschiedenen Bildachsen und Horizontlinien ausgehend, formen die farblich nuancenreich angelegten Bildelemente ein harmonisches Ganzes. Immer wieder gehen die verschiedenen Elemente wie Luft, Wasser und Erde fließend ineinander über.

Michael Schreiber war jedoch nicht nur Landschaftsmaler. Sein Spektrum umfasst ebenso zahlreiche Porträts, musikalische Studien und Architekturdarstellungen. Italienische Pracht-bauten, Häuserfassaden und Loggien tauchen als Motive immer wieder auf und gehen eine Symbiose mit der sie umgebenden natürlichen Vegetation ein. Auch in diesen Werken ging es dem Künstler darum, das Licht malerisch zu erfassen.

Michael Schreiber entführt den Betrachter in eine Welt der malerischen Illusionen. Meisterhaft in ihrer Technik und fesselnd in ihrer Stimmungshaftigkeit sind die Arbeiten des Künstlers eine sensible Aufforderung zur Hingabe an Natur und Kunst. In einem lyrischen Verständnis formuliert der Künstler das Gesehene, vor allem aber den atmosphärisch erlebten Gehalt einer friedvollen Natur und greift damit an die Wurzeln menschlichen Daseins.
Michael Schreiber verstarb im Juli 2012 in Italien.